Aktuelle Meldung der AGEO 30.4.2018:
Erste Bemerkungen zum Jahr der Orchis mascula:
In weiten Teilen der Schweiz sind in den letzten Monaten zu wenig Niederschlag gefallen – man erkennt dies auch an der Gefahrenkarte "Waldbrandgefahr". Speziell im Jura ist dies an einigen Stellen deutlich zu erkennen. Bezüglich dem "Stattlichen Knabenkraut" ist an ca. 10 kontrollierten bekannten Fundorten im Jura die Ausbeute an blühenden/knospenden Exemplaren ernüchternd. Ungefähr ein Dutzend Exemplare sind max. 10-15 cm hoch und machen einen geschwächten Eindruck. Die 5 wirklich typischen Exemplare standen alle im Schatten. Kontrolliert wurden "aktuelle Standorte", die typischerweise mehr als 25 blühende Exemplare aufwiesen, aber auch Standorte, deren letzter Nachweis von 1996 stammt (teilweise mit 11-100 Exemplaren in der Datenbank angegeben).
Von den alten Standorten konnte nur einer bestätigt werden, jedoch ausschliesslich Rosetten, ein neuer Standort im Umkreis von ca. 200 m der alten Angaben konnte dank einem blühenden Exemplar erkannt werden. Diese Pflanze stand im lichten Wald mit nahezu vegetationsfreien Boden in der Nähe einer Viehtränke/Quelle und war mit 76 gezählten nicht blühenden Rosetten umgeben. Davon hatten wenige kräftige Pflanzen ein Hüllblatt ausgebildet, welches jedoch (noch) keinen Blütentrieb enthielt.
Bleibt abzuwarten, ob dieser sich noch ausbildet.
Wichtiger Hinweis: Rosettensuche ist nichts für Anfänger und macht nur bei lückigem Bewuchs Sinn. So sieht man die zierlichen Jungpflanzen rechtzeitig und zertritt sie nicht.
Aber auch bei den Ophrys-Arten am Thunersee sieht es nicht besser aus. Unser Vereinsmitglied Maria Merz meldete uns ihre Beobachtungen aus dem Kanton Bern (hier gekürzt dargestellt):
Von den Ophrys-Arten am Thunersee kann ich keinen guten Bericht geben. An zwei Stellen, die ich besucht habe, sind sie erwartungsgemäss wegen der grossen Trockenheit am Absterben. Es hat hier wirklich seit Wochen nicht mehr geregnet. An einer Stelle hatte es im März 6 Rosetten, vor kurzem waren 3 davon nicht mehr sichtbar, 1 Ex nur in schwarzen Resten, 1 Ex knospend und 1 Ex tatsächlich mit einer Blüte offen. Einige Tage später: die blühende war schon verblüht und an der zweiten Stelle im selben Gebiet waren die 14 Rosetten ebenfalls sterbend. … Dieselben Stellen waren schon letztes Jahr sehr schlecht dran wegen der Kälte. Ich frage mich, wie manches schlechte Jahr die Pflanzen überstehen können.
Den O. militaris geht es offenbar besser, es wurden an derselben Stelle wie die sterbenden Ophrys schon viele blühende Exemplare gefunden.
2018:
Mehr Rosetten- als Blüten-Suche
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Aktualisiert 30. 04. 2018